Ein russischer Militäroffizier ist einem russischen Medienbericht zufolge offenbar nach seiner Rückkehr aus der Ukraine gezielt getötet worden. Der Mann sei in einem Dorf nahe Moskau während einer Fahrt in seinem Auto erschossen worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Es seien drei Schüsse durch das Seitenfenster abgegeben worden, das Auto sei schließlich am Zaun eines Hauses zum Stillstand gekommen. Der Täter habe wohl dem Offizier aufgelauert, hieß es weiter unter Berufung auf Polizeikreise. Ein Bericht des Mediums Important Stories zufolge handelte es sich um ein hochrangiges Mitglied des militärischen Geheimdienstes. Offizielle Angaben zu seiner Identität oder seinem Dienstgrad liegen zunächst nicht vor.
+++ 18:43 Moskau: Selenskyj-Plan treibt NATO in Konflikt mit Russland +++
Die russische Regierung wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, mit seinem Siegesplan die NATO in einen direkten Konflikt mit Russland treiben zu wollen. Dabei könne sich die Ukraine nicht auf ihre westlichen Partner verlassen, sagt eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau. "Die Partner des Kiewer Regimes haben bereits gezeigt, welche Rolle sie der Ukraine in der Sicherheitsarchitektur zuteilen", sagt sie. "Sie sehen die Ukraine in einem Sarg und auch die ukrainischen Bürger mit im Grab." Die Regierung in Moskau erklärte zuvor, es sei zu früh, um den ukrainischen Plan im Einzelnen zu kommentieren.
+++ 18:13 Russischer Aufklärer über der Ostsee löst Alarmstarts aus +++
Ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee hat Alarmstarts von zwei Abfangjägern der Luftwaffe ausgelöst. Die Maschine vom Typ Illjuschin IL-20 sei am Mittwoch ohne Funkkontakt und Flugplan unterwegs gewesen, wie die Luftwaffe erklärt. Sie flog zwischen Rügen und Bornholm über internationale Gewässer. Die zwei Eurofighter starteten vom Militärflugplatz Rostock-Laage aus, um Sichtkontakt zu der Illjuschin aufzunehmen. Diese russischen Maschinen dienen der sogenannten signalerfassenden Aufklärung und sammeln damit Informationen über die NATO-Staaten.
+++ 17:42 NATO: Keine schnelle Einladung an die Ukraine +++
Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte reagiert zurückhaltend auf den ukrainischen Wunsch nach einer schnellen Einladung zum Beitritt in das westliche Militärbündnis. Rutte verweist bei einer Pressekonferenz in Brüssel auf die Beschlüsse des jüngsten NATO-Gipfels in Washington. Bei ihm hatten sich Befürworter einer schnellen Einladung nicht gegen Gegner wie die USA und Deutschland durchsetzen können. Die Bündnisstaaten konnten sich lediglich darauf verständigen, der Ukraine allgemein zuzusichern, dass sie auf ihrem Weg in das Verteidigungsbündnis nicht mehr aufzuhalten sei. Zugleich wurde in der Gipfelerklärung betont, dass eine formelle Einladung erst ausgesprochen werden kann, wenn alle Alliierten zustimmen und alle Aufnahmebedingungen erfüllt sind. Gegner einer NATO-Einladung befürchten zudem, dass ein solcher Schritt zu einer weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges führen könnte.
+++ 17:12 Ukraine verhaftet Wehrpflichtige nach Rockkonzert +++
Weil sie keine Militärausweise dabeihaben, verhaftet die ukrainische Polizei mehrere Männer nach einem Rockkonzert in Kiew. Wehrpflichtige zwischen 18 und 60 Jahren müssen seit dem neuen Mobilisierungsgesetz entsprechende Dokumente immer bei sich führen. Aufnahmen des Einsatzes sorgen für Entrüstung.
Politik 16.10.24
Aufnahmen sorgen für Empörung Ukraine verhaftet Wehrpflichtige nach Rockkonzert
+++ 16:39 Washington: Nordkoreanische Soldaten Zeichen für Putins Verzweiflung +++
Die USA betrachten Berichte über tausende nordkoreanische Soldaten, die aufseiten der Kreml-Truppen kämpfen sollen, mit Sorge. Sollten sich die Informationen bestätigen, würde das eine deutliche Vertiefung der Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea bedeuten, sagt Außenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. Miller fügt hinzu: "Es wäre auch ein Zeichen für ein neues Maß an Verzweiflung aufseiten Russlands, das weiterhin erhebliche Verluste auf dem Schlachtfeld erleidet." Gleichzeitig stellt Miller fest, dass dem Weißen Haus bislang keine unabhängige Bestätigung der Berichte über einen nordkoreanischen Einsatz innerhalb des russischen Militärs vorliegt.
+++ 16:04 Russland will mit Atom-U-Booten Gas exportieren +++
Russland hat mit der Entwicklung von atomgetriebenen U-Booten für den Export von Flüssigerdgas (LNG) aus der Arktis nach Asien begonnen. Damit will das Land die Reisezeit entlang der nördlichen Seeroute (NSR) nahezu halbieren, sagt ein hochrangiger russischer Beamter. Russland nutzt bereits atomgetriebene Eisbrecher, um den Weg für einen solchen Transport über die NSR zu ebnen, die entlang der arktischen Küste Russlands von Murmansk im Westen bis zur Beringstraße im Osten verläuft. Moskau betrachtet diese Route als schnellere Alternative zum Suezkanal und plant, diese Route auszubauen.
+++ 15:35 Waffenbeschränkungen: "Wir zwingen Kiew in unmöglichen Abwehrkampf" +++
Selenskyj präsentiert seinen "Siegesplan" und fordert eine sofortige Einladung in die NATO. Auf die Frage eines Beitritts in das westliche Militärbündnis habe der Westen keine Antwort, sagt Militär- und Sicherheitsexperte Frank Umbach. Gleichzeitig zwinge der Westen die Ukraine in einen unmöglichen Abwehrkampf.
Politik 16.10.24
Westliche Waffenbeschränkungen Umbach: Wir zwingen Kiew in unmöglichen Abwehrkampf
+++ 15:04 Moskau meldet Einnahme zweier Dörfer in Ostukraine +++
Die russische Armee nimmt nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums zwei weitere Dörfer im Osten der Ukraine ein. Russische Truppen hätten Krasnij Jar nahe der seit Langem umkämpften Stadt Pokrowsk erobert. Die Ukraine hatte zuvor Zehntausende Menschen aus Pokrowsk und der nahe gelegenen Stadt Myrnohrad aufgefordert, die Gegend zu verlassen. Auch das Dorf Newske weiter nördlich in der Region Luhansk sei eingenommen worden, erklärt das Ministerium.
+++ 14:27 Merz: Regierung muss Angst vor Putin überwinden +++
Oppositionsführer Friedrich Merz fordert ein Ultimatum an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und in diesem Zusammenhang auch die Bereitschaft Deutschlands, der Ukraine den Marschflugkörper Taurus zur Verfügung zu stellen. Bundeskanzler Olaf Scholz müsse dem Kremlchef gemeinsam mit den Verbündeten deutlich machen, wenn Russland auch weiterhin zivile Infrastruktur wahllos bombardiere, werde die Begrenzung der Reichweiten westlicher Waffen für die Ukraine aufgehoben, sagt Merz im Deutschen Bundestag in seiner Antwort auf die Regierungserklärung des Kanzlers. Und wenn Putin weiterhin die Zivilbevölkerung in der Ukraine angreife, dann müsse Deutschland auch Taurus-Marschflugkörper liefern. Es werde Zeit, "dass wir unsere Angst überwinden vor Putin", fügt der CDU-Chef mit Verweis darauf hinzu, dass der russische Präsident wiederholt mit dem Einsatz taktischer Nuklearwaffen gedroht habe.
+++ 13:55 Berlin schweigt zu Selenskyjs "Siegesplan" +++
Die Bundesregierung will sich nicht zu den Details des "Siegesplans" der ukrainischen Regierung äußern. Es sei bereits darüber gesprochen, aber Vertraulichkeit vereinbart worden, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz werde am Freitag US-Präsident Joe Biden treffen.
Politik 16.10.24
"Wir sind massiv im Konjunktiv" Wie ist Selenskyjs "Siegesplan" zu bewerten?
+++ 13:24 Scholz: Bereit zu Gesprächen mit Putin +++
Bundeskanzler Olaf Scholz nennt den russischen Überfall auf die gesamte Ukaine die "größte Bedrohung für Sicherheit und Frieden in Europa". Russland habe damit eine der zentralen Verständigungen der letzten Jahre infrage gestellt: "dass Grenzen in Europa nicht verschoben werden dürfen", so Scholz in einer Regierungserklärung im Bundestag. Er betont erneut, dass Deutschland und die USA die größten Unterstützer der Ukraine seien. "Und wir werden das weiter bleiben." Scholz verweist zudem auf die Milliarden-Hilfspakete duch die G7-Staaten und die EU. Zugleich betont er den deutschen Verhandlungswillen. Neben der Unterstützung müsse man alles tun, um auszuloten, dass dieser Krieg nicht ewig weitergehe. Daher solle es künftig eine Friedenskonferenz "auch unter Beteiligung von Russland geben". Er erneuert sein Angebot, mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu sprechen. Dies werde aber niemals über die Köpfe der Ukraine hinweg geschehen, sagt Scholz.
Politik 13.10.24
Nach skeptischen Aussagen Kreml: Putin offen für Gespräch mit Scholz
+++ 12:55 HUR: 400 Hektar zurückerobert +++
Einheiten des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) erobern nach eigenen Angaben 400 Hektar Wald im Gebiet Charkiw zurück und töten dabei mehrere russische Soldaten. Dies berichtet "Kyiv Independent". Die Operation findet demnach nördlich des Dorfes Lyptsi statt, 10 Kilometer südlich der russischen Grenze. Das Dorf stand von Februar bis September 2022 unter russischer Besatzung und wurde 2024 bei der erneuten russischen Offensive gegen das Gebiet Charkiw erneut angegriffen.
+++ 12:20 Tusk: Migration über Belarus ist paramilitärisch organisiert +++
Polens Regierungschef Donald Tusk verteidigt den geplanten harten Kurs seines Landes gegen Migranten an der Grenze zu Belarus. An Polens Ostgrenze habe man es nicht mit Flüchtlingen zu tun, die sich spontan und zufällig dort eingefunden hätten, sagt Tusk der Zeitung "Gazeta Wyborcza". "Diese Aktionen sind paramilitärisch organisiert, und wir beobachten zunehmend, dass in Syrien und im Iran Gruppen organisiert werden, die nicht nur für den illegalen Grenzübertritt ausgebildet werden, sondern auch für ein Verhalten, das wir in der NATO als gefährlich bezeichnen müssen." Es gebe ein ganzes System der Rekrutierung über russische und belarussische diplomatische Vertretungen in mehreren Ländern, so Tusk. Aus Syrien habe man Erkenntnisse, wonach Kriminelle und Menschen mit Verbindungen zu Terrororganisationen aus Gefängnissen entlassen und an die polnisch-belarussische Grenze gebracht würden. Diese ist auch eine Außengrenze der EU.
+++ 11:54 Großstadt Cherson ohne Strom +++
Die südukrainische Großstadt Cherson ist nach Behördenangaben nach monatelangen russischen Angriffen von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Reparaturarbeiten am Stromnetz liefen, erklärt Chersons Gouverneur Oleksandr Prokudin. Fachleuten zufolge solle die Stromversorgung innerhalb einiger Stunden wiederhergestellt sein. Auch in Teilen der benachbarten Region Mykolajiw gab es nach Behördenangaben Stromausfälle.
+++ 11:44 Kreml: Die Ukraine soll aufwachen+++
Die Ukraine sollte Russland zufolge aufwachen und die Sinnlosigkeit ihrer Politik erkennen. Es sei noch zu früh, um sich zu dem von Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgestellten Siegesplan zu äußern, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Wahrscheinlich entspreche er dem US-Plan, der vorsehe "bis zum letzten Ukrainer" gegen Russland zu kämpfen.
Politik 25.09.24
Druck auf Russland Ändert Selenskyj mit dem "Siegesplan" die Ziele der Ukraine?
+++ 11:20 Selenskyj stellt seinen "Siegesplan" vor - Keine Abtretung ukrainischer Gebiete +++
Viel ist bereits von ihm die Rede: Nun stellt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen bislang unveröffentlichten "Siegesplan" für den russischen Angriffskrieg gegen sein Land im Parlament vor. Dabei gehe es darum, "unser Land und unsere Positionen zu stärken", sagt Selenskyj in einer Rede vor den Abgeordneten in Kiew. Ziel sei es, "stark genug zu sein, um den Krieg zu beenden". Das russische Regime habe keine Zukunft. Der Plan bestehe aus fünf Punkten sowie drei weiteren geheimen, sagt Selenskyj. Die Schritte, um den Plan umzusetzen, müssten rasch vollzogen werden. Eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland schließt Selenskyj aus.
Politik 16.10.24
"Siegesplan" in Rada vorgestellt Selenskyj schließt Abtretung ukrainischer Gebiete aus
+++ 10:58 Paris liefert bald erste Kamikaze-Drohnen an die Ukraine +++
Frankreich testet laut Verteidigungsminister Sebastien Lecornu erfolgreich seine ersten Kamikaze-Drohnen und liefert sie "in den kommenden Wochen" an die Ukraine, wie der Fernsehsender BFM berichtet. Die Tests von Frankreichs erster ferngesteuerter Munition - auch Kamikaze-Drohnen genannt - seien ein "Erfolg" gewesen, so Lecornu. Russland setzt bereits im Inland hergestellte Lancet-Drohnen gegen Kiews Truppen sein sowie iranische Kamikaze-Drohnen vom Typ Shaheds, um ukrainische Städte und Infrastruktur anzugreifen. Angesichts der zunehmenden Bedeutung unbemannter Systeme auf modernen Schlachtfeldern sagte Lecornu Anfang dieses Jahres, dass das französische Militär 2.000 Kamikaze-Drohnen bestellen werde. Die ersten 100 werden nun an die Ukraine geliefert.
+++ 10:40 Die Ukraine zeigt: Man kann rote Linien überschreiten +++
Der "Siegesplan" des ukrainischen Präsidenten zur Beendigung des Krieges könnte schon schnell zum Scheitern verurteilt sein. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau über ungünstige Vorzeichen sowie aktuelle Entwicklungen rund um die ukrainische Kursk-Offensive, die Kiew am Ende wenig bringen dürfte.
Politik 16.10.24
Munz: "Sehe das nicht wirklich" Kann Selenskyjs "Siegesplan" Putin an den Tisch zwingen?
+++ 10:31 HIMARS-Angriff trifft russische Soldaten auf offenem Trainingsgelände +++
Ukrainische Streitkräfte treffen bei einem HIMARS-Angriff erneut russische Soldaten auf offenem Trainingsgelände. Das berichtet "Forbes" unter Verweis auf ein entsprechendes Video. Demnach handelt es sich bereits um den mindestens sechsten Vorfall in den vergangenen acht Monaten, bei dem russische Soldaten, die sich unter freiem Himmel versammeln, von Ukrainern ins Visier genommen werden. Der jüngste Vorfall trägt sich dem Bericht zufolge in der teils von Russland besetzten ukrainischen Region Saporischschja zu. Eine ukrainische Beobachtungsdrohne entdeckt offensichtlich die trainierenden Soldaten und gibt die Informationen an die HIMARS-Einheit weiter, die dann mit Streumunition die Soldaten attackiert.
Gleich mehr dazu
+++ 09:59 "Lage ist dramatisch": Russland nutzt umgebaute Abwehrraketen +++
Bei einem russischen Luftangriff auf Mykolajiw mit umgebauten Luftabwehrraketen kommt mindestens ein Mensch ums Leben. Mindestens 16 werden verletzt. Doch auch in anderen Ortschaften ertönt wieder der Luftalarm. ntv-Reporter Stephan Richter berichtet aus Kiew.
Politik 16.10.24
"Lage ist dramatisch" Russland feuert umgebaute Abwehrraketen auf Mykolajiw
+++ 09:33 Putin ändert Gesetz, um Ultranationalist und alten Kumpel im Amt zu halten +++
Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein Gesetz, das es dem Leiter des russischen Untersuchungsausschusses Alexander Bastrykin ermöglicht, trotz Erreichens des Rentenalters in seinem Amt zu bleiben. Laut dem Institute for the Study of War zeigt dies, "dass Putin es nach wie vor vorzieht, loyale Mitglieder seines inneren Kreises in Machtpositionen zu halten". Bastrykin wurde im August 2024 71 Jahre alt und ist seit 2011 im Amt. Der Studienkollege Putins von der Universität hat sich zuletzt als prominenter Nationalist positioniert, wobei er insbesondere an Feindseligkeit gegenüber Migranten schürte. Putin unterzeichnete 2021 auch Gesetze, dank derer er die Amtszeit von Armeegenerälen, Marschällen, Flottenadmirälen und anderen Personen verlängern konnte.
+++ 08:58 Ukrainischen Verteidigern von Kurachiwka droht eine Einkesselung +++
Im Osten der Ukraine verstärken die russischen Truppen ihren Druck auf den Ort Kurachiwka im Gebiet Donezk. Der ukrainische Generalstab in Kiew meldet, dass es allein an diesem Frontabschnitt am Dienstag 40 russische Sturmangriffe gegeben habe. Die Angriffe seien abgewehrt worden, heißt es. Allerdings berichten ukrainische Militärblogs, dass russische Einheiten das Dorf Ostriwske südlich von Kurachiwka erobert hätten. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. In Ostriwske bremst zwar ein Stausee des Flusses Wowtscha einen weiteren russischen Vormarsch. Doch für die ukrainischen Verteidiger von Kurachiwka kommt der Gegner nun von Süden, Osten und Norden; es droht eine Einkesselung. Insgesamt registriert der Generalstab für Dienstag eine im Vergleich hohe Zahl von 171 Gefechten an der Front im Osten und Süden des Landes.
+++ 08:29 Rund 60 Prozent der Ukrainer vertrauen Selenskyj +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj genießt weiterhin das Vertrauen von fast sechs von zehn Ukrainern, wobei die Unterstützung in den letzten Monaten stabil geblieben ist. Dies ergibt eine Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie KIIS, wie "Kyiv Independent" berichtet. Laut den Umfrageergebnissen haben 59 Prozent der befragten Ukrainer "Vertrauen" in Selenskyj, während 37 Prozent dem Präsidenten misstrauen. Die Ergebnisse sind praktisch unverändert gegenüber einer anderen KIIS-Umfrage vom Mai dieses Jahres. Im Mai 2022 - nur wenige Monate nach Beginn der Invasion im Februar 2022 - lag das Vertrauen in Selensky auf einem Rekordhoch von 90 Prozent.
+++ 07:58 Kiew meldet fast 140 russische Drohnen und Raketen +++
Russland fliegt in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge wieder einmal zahlreiche Angriffe auf Kiew und andere Städte. Dabei seien 136 Drohnen und 3 Raketen eingesetzt worden, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. 51 der Drohen habe die Luftabwehr abfangen können. 20 hätten sich Stand 06.40 MESZ noch in der Luft befunden, 60 seien nicht auszumachen. Insgesamt seien 14 Regionen betroffen. Was mit den drei Raketen passiert ist, ist noch unklar.
+++ 07:28 Kriegsbeobachterin: "Die Russen tun alles, was man sich in den schlimmsten Albträumen vorstellen kann" +++
Die polnische Menschenrechtsaktivistin Monika Andruszewska, beklagt massive russische Kriegsverbrechen in der Ukraine. "Wir sind Zeugen von Vergewaltigungen, Entführungen und anderen Verbrechen", sagt Andruszewska, die für das Raphael Lemkin Center for Documenting Russian Crimes in Ukraine russische Verbrechen an der Zivilbevölkerung dokumentiert, der "Kyiv Post". "Die Russen tun alles, was man sich in den schlimmsten Albträumen vorstellen kann." Dabei gebe es russische Verbrechen bereits seit zehn Jahren auf der annektierten Krim und in der Ostukraine. "Alles, was Russland 2014 auf der Krim und im Donbas getan hat, tut es jetzt auch in anderen Teilen des Landes. Dieselben Methoden, aber in einem größeren Maßstab. Ursprünglich betrachtete Russland dies als ein Experiment. Sie testeten, wie viel sie sich erlauben konnten, und kamen zu dem Schluss, dass sie sich alles erlauben konnten." Andruszewska, die die befreiten Orte besucht gibt an, sagt, dass die Bewohner jedes einzelne Mal auf russische Übergriffe hingewiesen hätten. "Es gibt Dutzende von Orten wie Bucha und Irpin. Viele von ihnen sind uns noch nicht bekannt, weil sie besetzt sind."
+++ 06:55 Wie in Vietnam: USA machen Druck auf Kiew, jüngere Wehrpflichtige einzuziehen +++
Die USA machen offenkundig Druck auf Kiew, die Altersgrenze zur Mobilmachung von bisher 25 Jahren zu senken. Das berichtet Präsidialberater Serhij Leschtschenko auf Telegram. "US-Politiker beider Parteien bedrängen Präsident Selenskyj mit der Frage, warum die Ukraine nicht die 18- bis 25-Jährigen mobilisiert", schreibt Leschtschenko. Als Argument führten die Amerikaner an, dass im Vietnam-Krieg auch 19-Jährige eingezogen worden seien. Damit deute die amerikanische Seite an, dass westliche Waffen allein nicht ausreichten, also sollte Kiew auch junge Menschen ab 18 mobilisieren. Selenskyj allerdings sei bemüht, das bisherige Verfahren beizubehalten. In der Ukraine werden wehrfähige Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren mobilisiert. Junge Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren müssen sich für den Wehrdienst registrieren und dürfen in dieser Zeit das Land nicht verlassen.
+++ 06:27 Vorläufer von Chemiewaffen? Spanische Polizei beschlagnahmt für Russland bestimmte Chemikalien +++
Die spanische Polizei beschlagnahmt im Hafen von Barcelona 13 Tonnen verbotener Chemikalien, darunter mögliche Vorläufer von Chemiewaffen, die für Russland bestimmt waren. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und bezieht sich auf eine Mitteilung der spanischen Polizei. Vier Verdächtige werden festgenommen und wegen Schmuggels verbotener Waren angeklagt. "Während der Ermittlungen wurde nachgewiesen, dass international sanktionierte Chemikalien, von denen einige möglicherweise Vorläufer für chemische Waffen oder Nervenkampfstoffe sind, in der Vergangenheit über diese Unternehmensstruktur exportiert wurden", so die Behörden. Das spanische Unternehmen habe ein ausgeklügeltes Netzwerk aufgebaut, um international sanktionierte chemische Produkte nach Russland zu exportieren. Die USA und Großbritannien beschuldigen Russland, gegen das internationale Verbot des Einsatzes chemischer Waffen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine verstoßen zu haben.
+++ 05:59 "Sie sind dabei, Maria allmählich umzubringen" - Kein Lebenszeichen von Belarus' prominentester Gefangener +++
Bei der Wahl vor vier Jahren wird sie zur Symbolfigur des Widerstands in Belarus: Maria Kolesnikowa. Kurz darauf wird sie ins Gefängnis gesteckt. Seit Monaten gibt es kein Lebenszeichen von ihr, der letzte Kontakt der Familie ist vor mehr als 18 Monaten. Die außerhalb des Landes lebende Schwester Tatjana Chomitsch sagt, Kolesnikowa habe nach Angaben von ehemaligen Mitgefangenen zuletzt nur noch etwa 45 Kilogramm gewogen. Trotz medizinischer Probleme kann sie offenbar keine Ärzte sehen. "Sie sind dabei, Maria allmählich umzubringen. Und ich denke, dass dies gerade eine kritische Phase ist. Denn niemand kann unter solchen Bedingungen überleben." Laut einer Zählung der Menschenrechtsorganisation Wjasna gibt es in Belarus etwa 1300 politische Gefangene – darunter auch Ales Bjaljazki, der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Gründer dieser Organisation. Mindestens sechs sind hinter Gittern gestorben.
Politik 12.03.24
Inhaftierte Belarus-Politikerin "Wir wissen nicht, ob Maria Kolesnikowa noch lebt"
+++ 03:42 NATO: Ausbau der Munitionsproduktion kommt voran +++
Die Bemühungen der NATO um einen massiven Ausbau der Produktionskapazitäten für Artilleriemunition kommen voran. Nach Angaben aus dem Hauptquartier in Brüssel ist man auf einem guten Weg, im Bündnisgebiet in diesem Jahr zwei Millionen Geschosse des Kalibers 155 mm zu produzieren. Dies sei deutlich mehr als früher und auf eine ziemlich beeindruckende industrielle Kehrtwende zurückzuführen, sagt ein NATO-Mitarbeiter kurz vor einem Verteidigungsministertreffen an diesem Donnerstag und Freitag. Zugleich räumt er ein, dass noch immer zu wenig Munition produziert werde und diese noch zu teuer sei. So kann beispielsweise Russland nach westlichen Geheimdiensterkenntnissen rund drei Millionen Artilleriegeschosse pro Jahr produzieren, was dem Land im Angriffskrieg gegen die Ukraine einen Vorteil verschaffe. Die Rüstungsindustrie in den NATO-Staaten war bislang nicht auf einen so großen Bedarf ausgerichtet, was auch die Militärhilfen für die Ukraine erschwert.
+++ 01:28 Ukrainische Behörden ordnen Evakuierung von Kupjansk an +++
Die ukrainischen Behörden ordnen die Evakuierung der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk und drei weiterer Ortschaften in der nordöstlichen Region Charkiw an. Gründe seien der Vormarsch russischer Truppen und Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung im Winter, erklärt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubow. Die Evakuierung sei verpflichtend. "Am schwierigsten ist die Situation im Sektor Kupjansk. Auf der Ostseite des Flusses Oskil können wir wegen des ständigen Beschusses die Wiederherstellung der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung nicht mehr garantieren", sagt er. "Alle Reparaturtrupps geraten sofort unter russisches Feuer." Die ukrainische Militärführung meldet derweil 19 Gefechte in der Nähe von Kupjansk in den vergangenen 24 Stunden. Rund 7000 Einwohner sollen nun in Evakuierungszentren in Charkiw untergebracht werden. Unterdessen melden die russischen Streitkräfte Gebietsgewinne im Osten, während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, seine Truppen hielten ihre Stellungen.
+++ 23:28 Selenskyj zum EU-Gipfel eingeladen +++
Der EU-Ratsvorsitzende Charles Michel lädt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am Donnerstag in Brüssel ein. Michel schreibt in einem Beitrag auf X, dass er Selenskyj um "eine Bilanz der jüngsten Entwicklungen des russischen Krieges gegen die Ukraine" gebeten habe. Zudem solle der Präsident seinen Siegesplan vorstellen.
+++ 21:50 Erste Nordkoreaner bereits desertiert +++
Noch vor dem ersten Kampfeinsatz sind bereits 18 nordkoreanische Soldaten aus ihren Stellungen in den russischen Oblasten Kursk und Brjansk desertiert. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Suspilne unter Berufung auf anonyme Geheimdienstmitarbeiter. Laut den Quellen desertierten die Soldaten etwa sieben Kilometer vor der Grenze zur Ukraine.
Politik 16.10.24
Nahe der Ukraine stationiert Nordkorea soll 10.000 Soldaten nach Russland entsandt haben
+++ 21:05 Mit Putin telefoniert? Trump drückt sich um Antwort +++
Hat Donald Trump nach seiner Amtszeit als Präsident mehrfach mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen? Diese Frage will der aktuelle republikanische Präsidentschaftskandidat nicht beantworten. "Ich kommentiere das nicht", sagt der 78-Jährige bei einer Veranstaltung der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg in Chicago. Er fügt aber hinzu, dass es "klug" sei, Beziehungen zu Menschen zu pflegen. "Wenn ich freundschaftlich mit Leuten umgehe oder eine Beziehung zu ihnen habe, ist das eine gute Sache, keine schlechte", erklärt Trump. Er betonte, während seiner Amtszeit auch "sehr gute Beziehungen" zu Chinas Staatschef Xi Jinping und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gepflegt zu haben. Der Kreml hatte zuvor US-Berichte über mutmaßliche Telefonate zwischen Putin und Trump nach dessen Ausscheiden aus dem Amt 2021 dementiert.
Politik 16.10.24
"Wäre eine kluge Sache" Mit Putin telefoniert? Da weicht Trump lieber aus
+++ 20:34 Insider: 10.000 Soldaten aus Nordkorea bereits in Russland +++
Nordkorea hat laut dem "Kyiv Independent" bereits 10.000 Soldaten nach Russland geschickt, um Moskau im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen anonymen westlichen Diplomaten. Unklar ist, um welche Einheiten es sich handelt. Auf Anfrage lehnt der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) einen Kommentar ab. Zuvor warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass Russlands Offensivpläne in diesem Herbst "die tatsächliche Beteiligung Nordkoreas am Krieg" beinhalten würden.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.